Bundesrat will Pauschalreisende besser absichern
Veröffentlicht von Mette Versicherungen in Versicherung · Freitag 03 Apr 2020
Tags: Bundesrat, will, Pauschalreisende, besser, absichern
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Bundesrat will Pauschalreisende besser absichern
Im Zuge der Thomas-Cook-Pleite hat sich herausgestellt, dass die deutsche Rechtslage noch Luft nach
oben hat. Denn die von Gesetzes wegen vorgegebene Versicherungssumme von 110 Millionen Euro
deckt nur einen Teil des tatsächlichen Schadens von über 287 Millionen Euro ab – und verringert sich
zudem um die bereits erstatteten Kosten für Rückführungen von Reisenden. Die rund 220.000
Geschädigten in Deutschland hätten somit bloß 17,5 Prozent ihrer Vorauszahlungen zurückerhalten,
wenn der Bund nicht eingesprungen wäre. Bis Juni will er den Geprellten ihren Schaden ausgleichen,
wofür mit Kosten von mehr als 260 Millionen Euro (inklusive Abwicklungs- und Rechtskosten)
gerechnet wird.
Damit so etwas nicht noch mal passiert, will der Bundesrat eine Gesetzesänderung durchsetzen. Zur
Diskussion stehen zwei Modelle: Beim Individualmodell muss jeder Veranstalter seine
vereinnahmten Vorauszahlungen absichern; das alternative Fondsmodell hingegen deckt die ganze
Branche mit einem riesigen Versicherungstopf ab, in den jedes Reiseunternehmen eine
umsatzabhängige Prämie einzahlt. Der gesetzgeberische Ball liegt nun im Feld der Bundesregierung.